In den letzten Monaten haben wir uns jede Woche einen anderen Aspekt angeschaut, um den Zusammenhang zwischen Klimawandel, Rechtspopulismus und Demokratie besser zu verstehen. Dabei haben wir herausgefunden: Eine Politik, die den ökologischen Horizont weiter verengt, gefährdet die Demokratie, weil sie auch die Möglichkeiten verengt, Gesellschaft zu gestalten – und zwar, das ist das Besondere beim Klima, mit unumkehrbaren Folgen. Werden Einsparungen heute vertagt, müssen sie morgen umso drastischer ausfallen. Was die Politik heute nicht unternimmt, um die Pariser Klimaziele einzuhalten, wird später nicht mehr mit schrittweiser, mehrheitsfähiger Politik aufzuholen sein, sondern nur noch mit brachialem Vorgehen. Mit anderen Worten: Das Versagen heutiger Politik wird morgen als “Ökodiktatur” quittiert. Wer dieser entkommen und zukünftig weiter auf demokratische Lösungen setzen will, muss heute klugen, mutigen und konsequenten Klimaschutz betreiben. Der Klimaschutz heute schützt morgen die Demokratie.
Die Idee der Demokratie ist, dass jeder Mensch, Entscheidungen, die ihn betreffen, auch beeinflussen können muss. Wird dies ignoriert und konkreter Klimaschutz allein „von oben“ beschlossen oder eine von mehreren möglichen Herangehensweisen als „alternativlos“ dargestellt, besteht die Gefahr, dass der Klimaschutz als Ganzes abgelehnt wird.
Der Erfolg der Klimawende hängt also auch ab von der Qualität der Beteiligung und Mitbestimmung durch die Bevölkerung. Wir glauben, dass es nicht genügt, nur die Bürgerbeteiligung auszubauen, sondern dass die Klimakrise nach einem Ausbau der direkten Demokratie und damit der Mitbestimmungsrechte verlangt. Denn je mehr Menschen in den Gestaltungsprozess dieser Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft eingebunden werden, desto mehr Menschen werden die Veränderungen und Einschnitte mit tragen und ihnen nicht – aus Protest oder Unwissenheit – im Wege stehen.