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Naturkatastrophen unterscheiden nicht zwischen den Geschlechtern. Es gibt jedoch deutliche Unterschiede dabei, wie FLINTA* und Männer die Auswirkungen des Klimawandels erfahren. FLINTA* = Frauen, Lesben, Intersexuelle, Nicht-binäre, Trans, Agender Personen und *weitere geschlechtliche Identitäten.

Auf der Flucht vor klimabedingten Katastrophen besteht für FLINTA* ein erhöhtes Risiko für körperliche und sexualisierte Gewalt, Zwangsprostitution und Ausbeutung. Auch partnerschaftliche Gewalt steigt nach Katastrophen häufig deutlich an. Die Ursachen für Gewalt gegen Frauen sind vielschichtig, aber es ist bekannt, dass wirtschaftliche Not und Situationen der Vertreibung das Auftreten von Gewalt gegen Frauen erhöhen. Zusätzlich steigt die Zwangs- und Kinderhochzeit, da Familien so versuchen, an Geld zu kommen. Dies zeigt, dass FLINTA* überdurchschnittlich stärker von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind, wohingegen Männer überdurchschnittlich stark den Klimawandel befeuern. FLINTA* verdienen durchschnittlich weniger als Männer, beschäftigen sich eher mit CARE-Arbeit und haben somit auch weniger finanzielle Rücklagen, um auf die Auswirkungen des Klimawandels zu reagieren.

Heutzutage finden die unterschiedlichen Auswirkungen des Klimawandels auf FLINTA* zunehmend Beachtung. Dennoch wird die wichtige Rolle von FLINTA* bei Klimaverhandlungen, als Triebkräfte für Veränderungen und im Umgang mit natürlichen Ressourcen häufig übersehen. FLINTA* setzen sich stark und erfolgreich für die Anpassung an den Klimawandel und die Eindämmung des Klimawandels ein. In vielen Ländern stehen sie an der Spitze der Klimabewegung. Frauen können durch ihr Wissen und ihre Fertigkeiten wichtige Beiträge zur Katastrophenprävention und -bewältigung auf der lokalen und individuellen Ebene beitragen.

Klimalösungen werden nicht effektiv sein, wenn nicht alle gesellschaftlichen Gruppen (und auch alle Geschlechter) bei den Entscheidungsfindungen teilhaben und ihre Erfahrungen, Expertisen und Bedürfnisse einfließen, u.a. bei den internationalen Klimaverhandlungen, der nationalen Klimapolitik, der lokalen Krisenbewältigung, in der Wissenschaft und in der Wirtschaft.